Die Neuauflage des Museums Guide inklusiv gibt einen Überblick über die Angebote zu Barrierefreiheit und Inklusion von Österreichs Museen.
Als vor zwei Jahren die Erstausgabe des Museums Guide inklusiv erschienen ist, sind rund 130 Museen der Einladung von ICOM Österreich gefolgt und haben ihre Informationen zur Barrierefreiheit und zu inklusiven Angeboten dafür zur Verfügung gestellt. Nun, in der zweiten erweiterten Auflage, sind bereits 160 Museen vertreten und Herausgeberin Doris Rothauer ist zu Recht stolz darauf, mit diesem Werk internationale Barrierefreiheits- und Inklusionsgeschichte zu schreiben. Ein schöner Erfolg, der belegt, wie ernst das Thema von der heimischen Museumslandschaft genommen wird, denn die Vision eines „Museums für und mit allen“ gehört weltweit zu den wichtigsten Zielen, die es zu erreichen gilt.
Das – und noch vieles mehr – bekräftigten bei der Präsentation des druckfrischen Museums Guide inklusiv im MuseumsQuartier Wien auch Bettina Leidl, Direktorin des MuseumsQuartier Wien und ICOM Vizepräsidentin, Johanna Schwanberg, Präsidentin ICOM Österreich, Martin Essl, Gründer der Essl Foundation und von Zero Project, Daniele Marano, Hilfsgemeinschaft der Blinden und Sehschwachen Österreichs und Michael Brönner, Country Manager Mastercard Österreich. Unter der Moderation von Willy Lehmann wurden bei der Veranstaltung aber auch Best Practice Beispiele und Erfahrungen zu Barrierefreiheit und Inklusion erläutert.
Über den Museums Guide inklusiv
War man bisher auf der Suche nach Angeboten zu Barrierefreiheit und Inklusion in Sachen Museen, musste man entweder mühevoll im Web recherchieren oder direkt im Museum anrufen. Manche Museen haben ein breit gefächertes Vermittlungsangebot für Menschen mit unterschiedlichsten Behinderungen, andere wiederum können derzeit nur die barrierefreie physische Zugänglichkeit für alle Menschen sicherstellen. Das Problem dabei ist, dass diese Angebote in der spezifischen Zielgruppe zu wenig bekannt sind. Denn die Informationen werden über die herkömmlichen Kommunikationskanäle der Häuser nicht ausreichend transportiert. Bisher gab es keine einheitliche Informationsquelle über die spezifischen Angebote aller Museen und somit auch keinen Gesamtüberblick über inklusive Museen. Diese Lücke zu schließen war das Ziel des Museums Guide inklusiv, der nun – gut strukturiert und barrierefrei aufbereitet – das diesbezügliche Angebot vereint.
Besonderer Wert wurde im Guide daraufgelegt, keine Rankings oder Bewertungen durchzuführen. Vielmehr liefert der Überblick eine Orientierung im Informationsdschungel mit Informationen, die einheitlich und übersichtlich aufbereitet sind und sich in drei Kategorien gliedern. Die Informationen zur physischen Barrierefreiheit reichen vom barrierefreien Eingang über die barrierefreie Zugänglichkeit aller Bereiche im Haus, der Verfügbarkeit barrierefreier WCs, taktiler Orientierungshilfen, Sitzmöglichkeiten in den Ausstellungsräumen bis hin zum Verleih von Rollstühlen oder Rollatoren. Die barrierefreie Gestaltung von Informationen und Inhalten bezieht sich darauf, wieweit auf unterschiedlichste Beeinträchtigungen in der Aufbereitung und Vermittlung von Informationen und Inhalten eingegangen wird. Hier reicht die Bandbreite von leichter oder einfacher Sprache über Gebärdensprache, Brailleschrift und andere taktile Hilfsmittel bis hin zu Audio- und Multimediaguides. Bei den Spezialangeboten, wie etwa Führungen und Workshops, wird nach Eignung für Menschen mit Hör-, Seh-, Sprach-, Lern- oder anderen intellektuellen Beeinträchtigungen sowie für Menschen mit Demenz unterschieden.
Vertrieben wird der Museums Guide inklusiv über den medianet Verlag und ist im Webshop, im Buchhandel und in österreichischen Museen um € 14,90 erhältlich. Auf www.museumsguide.net sind ebenfalls sämtliche Informationen auf Deutsch und Englisch zu finden, die laufend um redaktionelle Berichte ergänzt werden.
Fotocredits: © medianet/APA-Fotoservice/Juhasz