Fundación ONCE Biennale in Spanien: Inklusive Kunst in Bewegung

Dieser Zero Project Awardee zeigt, wie Technologie, Kreativität und Inklusion zusammenwirken können, um Kunst und Kultur für alle zugänglich zu machen.

Die Fundación ONCE International Contemporary Art Biennale wurde 2006 in Spanien ins Leben gerufen, um Künstler*innen mit Behinderungen eine Plattform zu geben und Kunst für alle zugänglich zu machen. Die Ausstellung zeigt zeitgenössische Kunst in vielfältigen Ausdrucksformen – von Malerei und Skulptur bis zu Performance und neuen Medien – und kombiniert sie mit unterstützender Technologie.

Jede Biennale steht unter einem eigenen Thema: Frühere Ausgaben widmeten sich „dem Körper“, „Landschaften“, „Sprache“ oder „Technologie in der Kunst“ im Mittelpunkt. Besucher*innen konnten dabei Klang, Bewegung und visuelle Kunst multisensorisch erleben – etwa durch Werke der gehörlosen Künstlerin Sun Kim, die Klang über Materialität und Bewegung erfahrbar macht. Die letzte und neunte Biennale fand im Kulturzentrum CentroCentro in Madrid statt. Das Thema der letzten Biennale war „Paths of Resilience: The Transformation of Mental Health through Contemporary Art“ widmet. Die Ausstellung untersuchte, wie Kunst als Werkzeug zur Verbesserung der psychischen Gesundheit dienen kann, indem sie Themen wie Einsamkeit und seelisches Wohlbefinden in den öffentlichen Diskurs brachte und damit zur Entstigmatisierung beitrug. Gezeigt wurden Werke von 43 spanischen und internationalen Künstler*innen, von denen mehr als die Hälfte mit einer Behinderung lebt. Kuratiert von Mercè Luz i Arqué, stammen die Arbeiten aus bedeutenden zeitgenössischen Kunstsammlungen, Galerien und aus dem Besitz der Künstler*innen selbst. Im Sinne der Ziele der Fundación ONCE sind sowohl die Ausstellung als auch die begleitenden Aktivitäten vollständig barrierefrei gestaltet und fördern den Dialog zwischen Kunst, Inklusion und mentaler Gesundheit.

Dank technischer Innovationen wie Audiobeschreibungen, Braille, Gebärdensprachvideos und einem Beacon-basierten Leitsystem („Beep Cons“) wird die Ausstellung auch räumlich und kommunikativ barrierefrei gestaltet. So können Menschen mit unterschiedlichen Behinderungen Kunst unter gleichen Bedingungen genießen.

Drei Aspekte machen das Projekt besonders:
Inklusive Kunstförderung: Die Biennale bietet Künstler*innen mit Behinderungen Sichtbarkeit und stärkt ihre Präsenz auf dem Kunstmarkt.
Multisensorisches Ausstellungserlebnis: Durch Technologie und kreative Gestaltung wird Kunst erfahrbar – mit Augen, Ohren und Händen.
Nachhaltige Wirkung und Netzwerke: Unterstützt von der spanischen Königsfamilie und zahlreichen Museen wächst die Biennale stetig und inspiriert ähnliche Initiativen in Europa.

Die Fundación ONCE plant, weitere Partner in Europa zu gewinnen, um die Biennale auch international auszurichten. Ihr Konzept – Kunst als Raum der Begegnung und Gleichberechtigung – lässt sich leicht in anderen Städten umsetzen.

Mehr Informationen finden Sie hier: Fundación ONCE Biennale