
Komplexe Texte in Museen können zur Barriere werden – besonders für Menschen mit Lernschwierigkeiten. Das Salzburg Museum zeigt, wie es anders geht: Seit 2015 werden sämtliche Einführungstexte und Begleitmaterialien zu Ausstellungen konsequent in Leichter Sprache erstellt – und zwar nicht als Sonderlösung, sondern als regulärer Bestandteil des Ausstellungskonzepts.
Drei Aspekte machen das Projekt besonders vorbildlich:
Erstens: Die Texte in Leichter Sprache richten sich an alle Besucher:innen, nicht nur an eine bestimmte Zielgruppe. Die Museumserfahrung wird dadurch für alle verständlicher, inklusiver und zugänglicher. Eine Studie zeigt: 49 % der Besucher:innen nutzen diese Texte aktiv.
Zweitens: Der Qualitätsanspruch ist hoch. Die Texte werden auf Sprachniveau A2 verfasst, durch eine Testgruppe geprüft und mit dem capito-Gütesiegel für Leichte Sprache zertifiziert. So wird sichergestellt, dass die Inhalte wirklich verständlich und zielgruppengerecht sind.
Drittens: Das Projekt wirkt nachhaltig. Das Museum gibt seine Erfahrungen über ein digitales Handbuch sowie durch Fachvorträge und Workshops weiter. Damit wird der Weg für andere Kultureinrichtungen in Richtung barrierefreie Kommunikation geebnet. Die Arbeit wird zu 80 % durch staatliche Förderung und zu 20 % durch Eigenmittel finanziert.
Das Projekt wurde mit dem Zero Project Award ausgezeichnet, mehr dazu hier.