Gut zu wissen (Leichte Sprache)

(Dieser Artikel von Doris Rothauer wurde von capito in Leichte Sprache übersetzt.)

Kunst kann unser Leben verändern

Die Welt-Gesundheits-Organisation
beschäftigt sich mit wichtigen Gesundheits-Themen,
die Menschen auf der ganzen Welt betreffen.
Es gibt zum Beispiel ein Programm, das Art & Health heißt.
Das ist Englisch und wird so ausgesprochen:
Art änd Helf.
Das bedeutet Kunst und Gesundheit.

Kunst ist gut für unser Gehirn, unseren Körper
und unser Leben in der Gesellschaft.
Damit beschäftigt sich das Programm Art & Health.

Der Leiter des Programms ist Christopher Bailey.
Er war zuerst Schauspieler, jetzt ist er Forscher.
Er erforscht mit seinem Team,
wie Kunst unser Leben beeinflusst.
Er findet immer mehr Beweise dafür,
dass Kunst gut für uns ist.
Kunst hat zum Beispiel diese Vorteile:

  • Sie gibt uns Orientierung.
  • Sie stärkt unsere Fähigkeit,
    dass wir uns für unsere Rechte einsetzen.
  • Wir fühlen uns wohler,
    wenn wir Kunst erleben.
  • Sie gibt uns mehr Selbst-Bewusstsein.

Christopher Bailey kennt das aus eigener Erfahrung.
Er hat eine Augen-Krankheit.
Seit einiger Zeit sieht er deshalb fast nichts mehr.

Foto einer Führung im Museum Moderner Kunst Kärnten. Zu sehen sind fünf Personen, die zum Teil im Rollstuhl oder am Rollator sitzend den Erläuterungen zu einem Gemälde eines schneebedeckten Berges lauschen.
Menschen mit Gehhilfen und Rollstuhl bei einer Führung © Museum Moderner Kunst Kärnten

Damals hat Christopher Bailey gemerkt:
Er hat nicht nur seine Seh-Kraft verloren.
Er hat keinen Platz mehr in der Welt.
Er fühlt sich ausgeschlossen.

Er hat zwar gelernt,
wie er sich in der Welt zurecht finden kann,
wenn er nichts sieht.
Aber er hat keinen Sinn mehr im Leben gesehen.
Erst als er sich mit Kunst beschäftigt hat,
hat er wieder einen Sinn im Leben entdeckt.

Das Museum of Modern Art
ist ein wichtiges Museum in New York.
Das Museum hat Christopher Bailey gefragt,
ob er bei einem Podcast mitmachen möchte.
Ein Podcast ist wie eine Radio-Sendung im Internet
zu einem bestimmten Thema.
Meistens gibt es mehrere Folgen von einem Podcast.

Das Museum of Modern Art
ist ein wichtiges Museum in New York.
Das Museum hat Christopher Bailey gefragt,
ob er bei einem Podcast mitmachen möchte.
Ein Podcast ist wie eine Radio-Sendung im Internet
zu einem bestimmten Thema.
Meistens gibt es mehrere Folgen von einem Podcast.

Zuerst war Christopher Bailey unsicher.
Aber dann nahm er die Herausforderung an.
Er war erstaunt, als er sich das Bild ansah.
Denn Claude Monet hat so gemalt,
wie Christopher Bailey mit seiner Augen-Krankheit sieht.
Christopher Bailey hat gemerkt:
Menschen können die Art schön finden,
wie er die Welt sieht.

Christopher Bailey hat über das Bild gesagt:
Wenn ich mir das Bild ansehe, fühle ich mich vollständig.
Alles am Bild verschmilzt miteinander.
Man kann es auch so verstehen,
dass die Vergangenheit, die Zukunft
und der jetzige Moment miteinander verschmelzen.

Ich habe gemerkt,
dass ich nichts verloren habe.
Ich habe keine Angst mehr.
Ich freue mich einfach über die Farbe und genieße den Moment.
Das zeigt für mich: Kunst kann heilen.

Das Recht auf Kunst und Kultur

Während der Corona-Zeit
waren die Kultur-Einrichtungen geschlossen,
zum Beispiel die Museen und Kinos.
Wir hatten keinen Zugang zu Kunst und Kultur.

Da haben wir alle gemerkt:
Es fehlt uns etwas,
wenn wir Kunst und Kultur nicht genießen können.
Wir haben nicht so viele Ideen
und sind nicht so kreativ.
Wir fühlen weniger Freude, Glück und Hoffnung.
Wir bekommen Angst
und wir werden unsicher und traurig.

Das zeigt:
Kunst und Kultur sind wichtig,
damit sich die Gesellschaft entwickeln kann.
Menschen brauchen Kunst und Kultur.
Deshalb müssen alle Menschen
Zugang zu Kunst und Kultur haben.
Niemand darf ausgeschlossen werden.

Ein Mann ertastet ein Tastrelief, das neben dem ausgestellten Originalgemälde hängt.
Tastrelief eines Gemäldes © VRVis

Auch in den Menschenrechten steht,
dass jeder Mensch an der Kultur frei teilnehmen darf.
Jeder Mensch darf Freude an der Kunst haben.

Aber die Wirklichkeit sieht anders aus.
Menschen mit Behinderung können oft
nicht gleichberechtigt an der Kunst teilhaben.
Zum Beispiel, weil die Gebäude nicht barrierefrei sind
oder weil es andere Hindernisse gibt.
Es kann zum Beispiel sein,
dass keine Informationen in Gebärden-Sprache
oder in Leichter Sprache gibt.

Barrierefreiheit und Inklusion im Museum

Was bedeuten Barrierefreiheit und Inklusion?
Alle Menschen sollen Zugang zu Kunst und Kultur haben.
Dafür müssen Museen barrierefrei und inklusiv sein.

Zu sehen sind mehrere Menschen im Eingangsbereich des Dom Museums Wien. Zwei Personen befinden sich im Rollstuhl und werden von Assistenzpersonen geschoben.
Eine Rollstuhlfahrerin mit ihrer Begleitung © Dom Museum Wien/Josef Parak

Barrierefrei bedeutet,
dass es keine Hindernisse gibt.
Das betrifft alle Bereiche, zum Beispiel:

  • Es gibt keine Hindernisse in Gebäuden,
    zum Beispiel für Menschen im Rollstuhl
    oder Menschen mit Kinderwagen.
  • Es gibt keine Hindernisse im Kopf.
    Man denkt an alle Menschen
    und schließt niemanden aus.
  • Es gibt keine Hindernisse im Zusammenleben.
  • Es gibt keine Hindernisse für Menschen,
    die aus anderen Kulturen kommen.

Inklusion geht noch einen Schritt weiter.
Inklusion bedeutet,
dass alle Menschen am Leben in der Gesellschaft teilhaben können.
Dabei ist es egal,

  • welches Geschlecht sie haben.
  • wie alt sie sind.
  • wo sie herkommen.
  • welche Religion sie haben.
  • welche Bildung sie haben.
  • ob sie eine Behinderung haben oder nicht.

In Österreich gibt es Gesetze für Barrierefreiheit und Inklusion:

  • Die UN-Konvention über die Rechte
    von Menschen mit Behinderungen.
    Das ist ein Vertrag von vielen Ländern auf der Welt.
    Darin stehen die Rechte von Menschen mit Behinderungen.
    Österreich hat den Vertrag unterschrieben
    und muss sich daran halten.
  • Das Bundes-Behinderten-Gleichstellungs-Gesetz.

Wie kann ein Museum barrierefrei und inklusiv sein?
Barrierefreiheit und Inklusion betreffen
viele Bereiche in einem Museum, zum Beispiel:

  • wie das Gebäude aussieht
  • wie eine Ausstellung gestaltet wird
  • wie die Informationen vermittelt werden

Verschiedene Ziel-Gruppen brauchen unterschiedliche Dinge.
Ein inklusives Museum muss immer
an alle diese Dinge denken.

Menschen, die nicht gut gehen können
oder die gar nicht gehen können,
brauchen barrierefreie Gebäude.
Dazu gehören zum Beispiel diese Dinge:

  • Es gibt barrierefreie Eingänge,
    zum Beispiel mit Rampen und Liften.
  • Die Durchgänge sind breit genug für Rollstühle und Geh-Hilfen.
  • Griffe sind so niedrig montiert,
    dass man sie aus dem Rollstuhl erreicht.
  • Der Boden ist glatt und eben.
  • Es gibt barrierefreie Parkplätze und barrierefreie WCs.

Menschen mit Hör-Beeinträchtigungen
brauchen Informationen, die sie sehen können.
Zum Beispiel in Gebärden-Sprache.
Oder sie brauchen eine Hör-Anlage,
die sie mit ihrem Hör-Gerät verbinden können.

Menschen mit Seh-Beeinträchtigungen
brauchen Orientierungs-Hilfen, damit sie sich zurechtfinden.
Diese Orientierungs-Hilfen muss man
gut sehen und spüren können.
Menschen mit Seh-Beeinträchtigung
brauchen auch Erklärungen über die Kunst-Werke
und über die Stimmung, die Kunst-Werke vermitteln.

Foto von zwei Männern, die eine Tafel in Leichter Sprache und Brailleschrift im Salzburg Museum - Neue Residenz berühren.
Tafel in Leichter Sprache und in Brailleschrift ©Salzburg Museum, Neue Residenz

Menschen mit Lern-Schwierigkeiten
brauchen Informationen in Leichter Sprache.
Das sind einfache Texte
ohne komplizierte Wörter und Sätze.

Man braucht viel Zeit, Geld und Fach-Wissen,
damit ein Museum inklusiv wird.
Nicht jedes Museum hat genug Zeit und Geld.
Und nicht in jedem Museum gibt es Menschen,
die sich gut damit auskennen.
Meistens können die Museen auch nicht
sofort ganz inklusiv werden.
Sie arbeiten Schritt für Schritt daran.

Aber man kann von Anfang an
an Barrierefreiheit und Inklusion denken.
Dann muss das nicht teuer oder schwierig sein.
Außerdem gibt es auch Unterstützung, zum Beispiel
von der Arbeits-Gemeinschaft Inklusives Museum.

Das ist ein Netzwerk für Museen.
Die Museen können sich über Projekte austauschen.
Sie können ihre Erfahrungen und ihr Wissen
mit anderen Museen teilen.
Denn alle Museen haben ähnliche Herausforderungen.
In der Arbeits-Gemeinschaft Inklusives Museum
können sie diese Herausforderungen gemeinsam lösen.

Mehrere Menschen haben die Arbeits-Gemeinschaft gegründet,
zum Beispiel Jennie Schellenbacher.
Sie arbeitet im Wien Museum.

Menschen mit Behinderungen arbeiten mit

Menschen mit Behinderungen unterstützen Museen
Es ist wichtig, dass Museen nicht nur
über Menschen mit Behinderungen sprechen,
sondern mit ihnen.

Das macht zum Beispiel Rotraut Krall.
Sie arbeitet im Kunst-historischen Museum in Wien
und ist Expertin für Inklusion im Museum.

Als sie mit der Inklusion begonnen hat,
hat sie sich Unterstützung von einer blinden Person geholt.
Rotraut Krall wollte Kunst-Werke so beschreiben,
dass auch blinde Menschen sie sich gut vorstellen können.
Menschen, die Kunst studiert haben,
tun sich oft schwer mit solchen Beschreibungen.
Denn sie müssen ganz anders denken,
als sie es im Studium gelernt haben.

Rotraut Krall hat es sehr geholfen,
dass sie mit der blinden Person zusammen gearbeitet hat.
Als sie das erste Mal gemeinsam im Museum waren,
haben sie ein Kunst-Werk für ein Tast-Modell gesucht.
Ein Tast-Modell ist ein kleines Modell,
das genauso aussieht wie das Kunst-Werk.
Blinde Menschen können es berühren
und so das Kunst-Werk erleben.

Rotraut Krall hat der blinden Person einige Bilder beschrieben.
Dabei hat Rotraut Krall gemerkt,
was die blinde Person braucht,
damit sie sich etwas vorstellen kann.
Wenn man viel übt, kann man so lernen,
wie man Kunst-Werke gut beschreiben kann.

Es ist also wichtig,
dass Menschen aus der Ziel-Gruppe mitarbeiten.
Diese Idee gibt es in Museen noch nicht so lange.
Aber sie funktioniert gut.
Denn so lernen die Museen,
dass es verschiedene Arten gibt,
wie Menschen etwas wahrnehmen.
Sie lernen auch, dass Menschen verschiedene Dinge brauchen.

Im Kunst-Historischen Museum Wien
gibt es inzwischen ein Entwicklungs-Team.
In dem Team arbeiten mehrere Menschen
mit unterschiedlichen Behinderungen.
Rotraut Krall leitet das Team.

Das Team zeigt dem Museum,
was Menschen mit Behinderungen wirklich brauchen
und dass das ganz unterschiedliche Dinge sind.
Das Museum lernt viele Neues
und kann noch inklusiver werden.
Das wäre ohne die Unterstützung
von Menschen mit Behinderungen nicht möglich.

Menschen mit Behinderungen arbeiten selbst im Museum
Es gibt aber nicht nur Angebote
mit Menschen mit Behinderungen,
sondern auch Angebote von Menschen mit Behinderungen.

Diese Angebote gehen noch einen Schritt weiter.
Menschen mit Behinderungen machen selbst
Führungen in Museen.
Die Menschen mit Behinderungen sind fix im Museum angestellt.
Dadurch verändert sich auch,
wie die Museen über Menschen mit Behinderungen denken.

Diese Idee ist von capito Mecklenburg-Vorpommern.
Das Interessante dabei ist:
Angebote von Menschen mit Behinderungen
werden besonders gerne
von Menschen ohne Behinderung genutzt.

Denn Menschen mit Behinderungen
haben einen anderen Blick auf Kunst.
Sie zeigen den Menschen ohne Behinderungen
neue Arten, wie man Kunst sehen kann.
Sie denken weniger an Tatsachen
und mehr an Gefühle.

Kunst selbstbestimmt erleben

Es gibt viele Möglichkeiten,
wie man Kunst und Kultur selbstbestimmt erleben kann.
Dabei helfen technische Hilfs-Mittel.
Mit den Hilfs-Mitteln kann man selbst entscheiden
und braucht keine Person,
die etwas über die Kunst erklärt.

Tast-Modelle vom Computer und Multimedia-Guide
Tast-Modelle gibt es schon lange.
Ein Tast-Modell ist ein kleines Modell,
das genauso aussieht wie das Kunst-Werk.
Blinde Menschen können es berühren
und so das Kunst-Werk erleben.

Foto des Gemäldes „Bauer und Vogeldieb“ von Pieter Bruegel dem Älteren als Tastrelief.
Das Bild „Bauer und Vogeldieb“ als Tastrelief © VRVis

Jetzt gibt es auch Tast-Modelle,
die ein Computer herstellt.
Das VRVis entwickelt diese Tast-Modelle.
Das VRVis ist eine österreichische Forschungs-Einrichtung.

Die Tast-Modelle vom Computer haben viele Vorteile.
Zum Beispiel bilden sie das Kunst-Werk
ganz genau nach.
Außerdem kann man die Modelle immer wieder herstellen,
weil sie im Computer gespeichert sind.

Am schwierigsten sind Tast-Modelle von gemalten Bildern.
Wir sehen mit unseren Augen unterschiedliche Ebenen,
aber die Bilder sind flach.

Aber mit dem Computer kann man Tast-Modelle
von den Bildern herstellen.
Die Tast-Modelle haben dann unterschiedliche Ebenen,
so, wie man die Ebenen auch mit dem Auge sieht.

Eigentlich werden Tast-Modelle
für Menschen mit Seh-Beeinträchtigungen gemacht.
Aber sie können allen Menschen dabei helfen,
die Bilder besser zu verstehen.
Das gilt vor allem auch für Kinder
und für Menschen mit Lern-Schwierigkeiten.

Foto von Kindern, die ein taktiles Relief ertasten und dazu eine multimediale Präsentation auf einem Bildschirm ansehen.
Taktiles Relief mit Multimedia-Guide © VRVis

Das VRVis arbeitet ständig an weiteren Möglichkeiten,
wie man Kunst und Kultur erleben kann.
Zum Beispiel gibt es einen Multimedia-Guide.
Im Multimedia-Guide gibt es viele Möglichkeiten,
wie man Kunst-Werke erleben kann:

  • Die Kunst-Werke bewegen sich.
  • Man kann sich die Kunst-Werke anhören.
  • Es gibt Erklärungen zum Anhören.
  • Es gibt Beschreibungen in Gebärden-Sprache
    und in Leichter Sprache.
  • Es gibt mehr Informationen zum Kunst-Werk.

Jeder Mensch kann sich selbst aussuchen,
wie er das Kunst-Werk erleben will.

capito App

Die capito App ist ein weiteres Beispiel,
wie man mit technischen Hilfs-Mitteln Zugang zur Kunst bekommt.

In die App kann man Texte
in verschiedenen Sprachstufen stellen.
Jeder Mensch kann sich aussuchen,
welche Sprachstufe er lesen möchte.
So können unterschiedliche Ziel-Gruppen
die Informationen gut lesen und verstehen.

Foto eines von einer Männerhand gehaltenen Smartphones. Auf dem Bildschirm ist ein Ausschnitt zu den Gedenktafeln im Arkadenhof zu sehen, wie er in der capito App dargestellt wird.
Die capito App auf einem Smartphone © capito

Das ist sehr wichtig,
denn etwa die Hälfte der Menschen
versteht die Informationen nicht,
die wir von Behörden und Unternehmen bekommen.

In der capito App gibt es diese Sprachstufen:

  • Sprachstufe A1:
    Das ist sehr leichte Sprache.
    Die Sätze sind ganz kurz und einfach.
    Man bekommt nur die wichtigsten Informationen.
  • Sprachstufe A2:
    Das ist leichte Sprache.
    Die Texte sind einfach, aber man lernt auch neue Dinge.
  • Sprachstufe B1:
    Das ist die Umgangs-Sprache,
    die wir in unserem Alltag verwenden.
  • Original:
    Das sind Texte höheren Sprachstufen.
    Sie sind schwer verständlich.

Für die capito App scannt man einen QR-Code.
Dann kann man den Text in der App lesen
oder vorlesen lassen.
Man kann immer zwischen den Sprachstufen wechseln.
Die richtige Sprachstufe hängt von verschiedenen Dingen ab,
zum Beispiel:

  • wie gut man lesen kann
  • wie viel man über ein Thema schon weiß
  • welche Interessen man hat

Wenn ein Museum die capito App verwenden will,
bezahlt das Museum dafür.
Für die Menschen, die das Museum besuchen,
ist die App gratis.

Walburga Fröhlich ist die Geschäfts-Führerin von capito.
Sie erklärt,
dass die capito App günstig ist und viele Vorteile hat.

Durch die App braucht das Museum
keine Audio-Guides mehr.
Die Menschen können einfach ihr Smartphone benutzen.
So wird die Ausstellung barrierefrei und leicht verständlich. Das Museum kann sich ansehen,
welche Texte die Menschen
in welchen Sprachstufen lesen.
So bekommt das Museum wertvolle Informationen
und weiß, was die Menschen brauchen.

Inklusives Design für alle

Inklusives Design bedeutet:
Man gestaltet etwas so,
dass es alle Menschen gut nutzen können.

Doris Prenn ist Designerin.
Sie hat ein Designer-Büro, das prenn_punkt heißt.
Dort arbeitet sie besonders an inklusiven Designs
für Ausstellungen.

Inklusives Design bedeutet für Doris Prenn:
Wenn man eine Ausstellung gestaltet,
ist das ein langer Prozess.
Beim inklusiven Design denkt man
im ganzen Prozess immer an die Inklusion.
So können möglichst viele Menschen
die Ausstellung gut besuchen.
Auch, wenn sie ganz unterschiedliche Dinge brauchen.

Das kann man zum Beispiel
in einem Museum in Oberösterreich sehen:
im Charlotte-Taitl-Haus.
Das ist ein Museum über Menschen,
die in der Nazi-Zeit umgebracht worden sind.
Zum Beispiel, weil sie an das Judentum geglaubt haben.

Zu sehen ist der weiß ausgemalte Lern- und Gedenkort im Charlotte-Taitl-Haus mit weißem Boden. Die multimedialen Installationen heben sich durch ihre schwarze Farbe vom Rest des Raums ab. In der Mitte des Raums befinden sich mehrere beschriftete Sitzwürfel.
Lern- und Gedenkort im Charlotte-Taitl-Haus © Doris Prenn

Das Museum ist sehr inklusiv gestaltet:

  • Vor dem Eingang gibt es ein Leit-System,
    das man gut sehen und fühlen kann.
    So finden zum Beispiel blinde Menschen
    oder Menschen mit Seh-Beeinträchtigung
    gut zum Eingang.
  • Die Schrift auf den Tafeln kann man sehen
    und fühlen.
    Dort stehen zum Beispiel die Daten,
    an denen die Opfer geboren wurden
    und an denen sie umgebracht wurden.
  • Beim Eingang gibt es einen Museums-Plan
    zum Tasten.
  • Im Ausstellungs-Raum stehen alle Namen der Opfer
    in Braille-Schrift.
    Die Braille-Schrift führt durch den ganzen Raum.
    So können sich blinde Menschen orientieren.
  • Die Geschichten der Opfer stehen auf Säulen.
    Die Säulen stehen nicht durcheinander im Raum,
    sondern es gibt eine klare Ordnung.
    So kann man sich besser orientieren.
  • Von manchen Fotos und Dokumenten
    gibt es Tast-Modelle.
  • Es gibt Bildschirme,
    auf denen man zusätzliche Informationen bekommt.
  • Es gibt eine Arbeits-Station.
    Dort gibt es einen Computer mit Internet-Zugang
    und mit einer Braille-Zeile.
    So können blinde Menschen am Computer
    in Braille lesen.

Das Museum hat für das inklusive Design
im Jahr 2018 Preise gewonnen:

  • den Preis complemento
    vom ÖZIV – Bundesverband für Menschen mit Behinderungen
  • einen Platz auf der Ehren-Liste
    vom Inklusions-Preis der Lebenshilfe Österreich