
Die Dialogue Japan Society betreibt in Tokio das Dialogue Diversity Museum – ein sozialunternehmerisches Projekt, das auf beeindruckende Weise Inklusion im Kulturbereich lebt. Das Museum bietet interaktive Erlebnisse wie Dialogue in the Dark, Dialogue in Silence oder Dialogue with Time, die von Menschen mit unterschiedlichen Behinderungen oder älteren Personen geleitet werden.
Drei Aspekte machen diesen Ansatz besonders innovativ:
Erstens: Die Programme setzen konsequent auf partizipative Erlebnisse – Besucher:innen bewegen sich etwa in völliger Dunkelheit, geführt von blinden Guides, oder erleben Kommunikation ohne Sprache mit hörbehinderten Gastgeber:innen. Dabei entstehen neue Perspektiven, Empathie und echte Begegnung.
Zweitens: Zwischen 2020 und 2023 wurden insgesamt 94 Menschen mit unterschiedlichen Hintergründen – darunter 50 sehbehinderte und 40 hörbehinderte Personen sowie ältere Menschen – umfassend ausgebildet und als Tourguides angestellt. Damit wird nicht nur kulturelle Teilhabe ermöglicht, sondern auch konkrete berufliche Perspektiven für Menschen, die auf dem Arbeitsmarkt oft benachteiligt sind.
Drittens: Das Museum agiert als Social Business und finanziert sich durch Eintrittsgelder, Firmenschulungen, Sponsoring und Projektförderungen. Gleichzeitig stellt es eine Plattform dar, um Bewusstsein für Vielfalt zu schaffen – etwa durch Ausstellungen wie „Visible an die Freude“ des White Hands Chorus NIPPON.
Das Dialogue Diversity Museum ist mehr als ein Museum – es ist ein Ort echter Begegnung, an dem Unterschiede nicht ausgeblendet, sondern bewusst sichtbar und erlebbar gemacht werden, und hat dafür den Zero Project Award 2025 erhalten. Während der diesjährigen Zero Project Conference Anfang März wurden insgesamt 77 innovative Lösungen aus 45 Ländern mit einem Zero Project Award in der Wiener UNO-City augezeichnet.