Kunst-Praktika für junge Menschen mit Behinderungen

Das Kennedy Center for the Performing Arts in Washington, D.C. ist ein weltbekanntes Kulturzentrum, das nicht nur künstlerische Spitzenleistungen zeigt, sondern auch aktiv Inklusion fördert. Seit dem Jahr 2000 bietet das Center mit seiner Office of Accessibility and VSA jährlich 15–30 jungen Menschen mit Behinderungen bezahlte Praktikumsplätze im Rahmen der Rosemary Kennedy Initiative (RKI) an.

Drei Elemente machen das Programm besonders wirksam:

Erstens: Die Praktika sind individuell zugeschnitten. Ob Bühnenbild, Schauspiel, Marketing, Technik oder künstlerische Praxis – jede:r Teilnehmende erhält eine maßgeschneiderte Begleitung. Die Laufzeit variiert zwischen 16 Wochen und einem Jahr, wobei reale Aufgaben, Mentoring und künstlerische Weiterentwicklung im Fokus stehen.

Zweitens: Die Wirkung ist sichtbar. Über 910 Alumni haben das Programm bereits absolviert – viele von ihnen arbeiten heute erfolgreich als Schauspieler:innen, Filmemacher:innen, Kulturmanager:innen oder Theatertechniker:innen. Einige, wie die bildende Künstlerin und Aktivistin Oaklee Thiele, sind mittlerweile selbst Mentoren und Vorbilder im Netzwerk.

Drittens: Das Programm setzt auf Nachhaltigkeit. Es wird über Bundesmittel, Spenden und die Rosemary Kennedy Endowment finanziert. Darüber hinaus baut das Kennedy Center derzeit eine Employer Community of Practice auf – ein Netzwerk, das Arbeitgeber:innen sensibilisiert und gute Beispiele für inklusive Beschäftigung im Kulturbereich sichtbar macht.

Die Rosemary Kennedy Initiative, die heuer auch im Rahmen der Zero Project Conference 2025 ausgezeichnet wurde, ist ein Paradebeispiel dafür, wie junge Menschen mit Behinderungen gezielt gefördert, in ihrer Identität gestärkt und auf kreative Karrieren vorbereitet werden können – ein Projekt mit Vorbildwirkung weit über die USA hinaus.